CORONA: Wir haben die Realität aus den Augen verloren

... ist wohl der bekannteste Sager von Seneca, einem der wichtigsten Philosophen der Antike, einem Stoiker.

Den Verlust an Lebenserwartung in der Causa Corona können wir zwar objektiv mit einer gewissen Genauigkeit abschätzen, dies muss aber nicht zwangsläufig die Grundlage für unsere nächsten Entscheidungen sein. Jeder kann hier subjektiv entscheiden wie er möchte. 

Z.B. kann jemand den Mt. Everest mit einer Todesrate von etwa 6,5% besteigen, aber gleichzeitig Angst vor dem Flug dorthin haben. Absolut unlogisch, aber möglich. Z.B. weil ihm der Berg das Risiko wert ist, der Flug aber nicht.

Ganz einfach weil eben das Leben keinen objektiven Wert hat. Wir können es geringschätzen, oder hochhalten, es gibt keine Regeln dazu die irgendwo in diesem Universum unveränderlich eingemeißelt wurden. Verloren gehen kann nur genau dieser eine Augenblick, der jetzt, genau jetzt da ist, mehr nicht. Der Rest ist eine Erinnerung an die Vergangenheit, oder eine Projektion auf die Zukunft.

...

In einem Beispiel das ich hier nennen möchte, geht es um die in etwa 410 Verkehrstoten pro Jahr in Österreich. Grob abgeschätzt ist jeder Verkehrstote - bezogen auf den Verlust an Lebenserwartung - etwa 20 mal so relevant wie jeder Corona-Tote (Ganz einfach weil jünger, und weil Vorbelastungen keine Rolle spielen).

Und ganz grob abgeschätzt ist die Reduktion an Lebenserwartung in Österreich 90 Minuten für Corona, und ein Tag für die Verkehrstoten. Keine Dimension erschreckt uns nun, weil es immer noch keine signifikante Änderung der durchschnittlichen Lebenserwartung ergibt.

Wir fahren noch immer mit dem Auto, Fliegen noch immer mit dem Flugzeug - in letzter Zeit wohl etwas weniger, fahren noch immer mit dem Fahrrad, und gehen noch immer spazieren.

Wir würden doch niemals auf die Idee kommen auf das Autofahren zu verzichten, die Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen auf 30 Stundenkilometer zu reduzieren, oder das Fahrradfahren zu verbieten.

Selbst als Fußgänger ist man gefährdet. Und zwar mehr als alle Corona-Toten in Österreich bis dato zusammengezählt!

(687 Corona Tote - die Hälfte weg für die Vorbelastungen - mal ca. 5 Jahre Restlebenserwartung ergibt 1700 verlorene Lebensjahre ist KLEINER ALS 68 Fußgänger mal ca. 40 Jahre Restlebenserwartung ergibt 2700 verlorene Lebensjahre. Gerechnet auf ein Jahr.)

...

Wenn wir nun für eine Bundesregierung entscheiden müssten, wie denn das Steuergeld bestmöglich eingesetzt werden sollte, wie der Aufwand des Staates bestmöglich eingesetzt werden sollte, dann würden wir uns doch eher auf Verkehrstote als auf Coronatote konzentrieren. Zumindest würden wir es nicht bevorzugen, wesentlich mehr für Corona als für Verkehr auszugeben.

Es ist nicht schön Menschen an Corona sterben zu sehen, Beschränkungen und Social Distancing wirkt mit Sicherheit, wenn auch nicht um diese zu verhindern, aber zumindest die Pandemie in die Länge zu ziehen um die Spitäler nicht zu überlasten. Aber es geht darum maßvoll zu agieren. Es geht darum die Relationen im Auge zu behalten.

Bewegungsmangel ist der Killer Nr. 1 in unserer Gesellschaft. Dann kommt Übergewicht und Zucker. Dann kommt Rauchen, Alkohol, Ernährung. Dann kommen Verkehrsunfälle. Und dann kommt Corona.

Influenza und Lungenentzündung sind für 2% der Todesfälle verantwortlich, und in diese Kategorie wird sich auch Corona einreihen. Aber vermissen wir denn nicht die Konzentration unserer Aufwände auf die restlichen 98%? Haben wir unser Augenmaß verloren?

Wie schon vorher angemerkt - die Reihung ist objektiv, die Entscheidung subjektiv. Wir können unser aller Kraft gerne auf Corona konzentrieren - eine legitime Entscheidung - aber halten wir dies für sehr geschickt?

Und selbst den Wunsch nach blauem Himmel ohne Flugzeuge aufgrund der Coronamaßnahmen kann man nachvollziehen. Ist ein absolut legitimer subjektiver Wunsch - nur internationalen Tourismus von dem so viel abhängt dürfen wir uns dann in Österreich auch nicht mehr wünschen.

...

Und halten wir es für geschickt unser aller Kraft für Gesundheit und der Verlängerung von Leben zu verwenden? Verwenden wir diese Kraft doch besser um voll zu "leben"!

Um zu Reisen, gute Bücher zu lesen, diese Welt zu erfahren, unsere Freundschaften zu pflegen, für unsere Familien da zu sein, und ob unserer Existenz Staunen und Euphorie zu empfinden. Denn unser Ende kommt bestimmt, vielleicht ein bisschen früher, oder ein bisschen später.

Aber wesentlich ist es nicht wie lange wir gelebt haben, sondern was wir davor gemacht haben.

Das Leben misst sich nicht in Atemzügen, sondern in Augenblicken, die uns den Atem geraubt haben.

Wir haben eine großzügige Lebensspanne erhalten, und doch meinen wir, nicht genug davon bekommen zu haben. Das Leben ist aber nicht kurz, sondern wir verschwenden nur einen großen Teil davon.

.

Buchtipp: 

.

Das Ende des Sebastian Kurz - Das bisher prominenteste Corona-Opfer Österreichs

CORONA: Seit gestern keine Neuinfektion - 2 Neuinfektionen...

Corona-Masken: Ein verseuchter Nährboden für Keime aller Art direkt vor unseren Lungen?

Wo bleibt der Solidaritätsbeitrag der Pensionisten zur Bewältigung der Corona-Krise?

Die wahre Ursache der Corona-Krise: Der schnöde Profit

Unsere Schulen gleichen Strafanstalten mit verschärften Haftbedingungen

CORONA: Es ist höchste Zeit aufzustehen und sich nicht mehr von Gut-Menschen terrorisieren zu lassen, die nicht imstande oder nicht willens sind die einfachsten Fakten mental auf die Reihe zu bekommen

.

Copyright © Harald Luckerbauer 2020

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

4 Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

4:34

Fische sind Glückskinder des Monats
Horoskop – das sagen die Sterne im Mai

Wir sind angekommen, im Wonnemonat Mai. Ob es für die zwölf Sternzeichen wirklich romantisch wird, das wissen Astrologe Wilfried Weilandt und Astroshow-Moderatorin Sandra Schütz. Und diesmal mit dabei: Violinistin Barbara Helfgott. ÖSTERREICH. Auf den Mai freuen dürfen sich alle Fische, die zählen nämlich – mit 100 Prozent in sämtlichen Bereichen – zu den Glückskinder des Monats. Ein wenig mehr Geduld müssen hingegen die Krebse haben. Die sind zwar die Pechvogerl des Monats Mai, haben es im...

Hier findest du die billigsten Tankstellen in Niederösterreich.
4

Benzin- und Dieselpreise
Die billigsten Tankstellen in Niederösterreich

Hier erfährst du täglich, wo die billigsten Tankstellen in Niederösterreich sind, wie man günstig tankt und auch, wie man am Besten Sprit sparen kann. NÖ. In ganz Österreich ist es am günstigsten Vormittags zu tanken, da die Tankstellen nur einmal täglich, um 12 Uhr, die Spritpreise erhöhen dürfen. Preissenkungen sind jedoch jederzeit und in unbegrenztem Ausmaß möglich. Wir aktualisieren die Liste der günstigsten Tankstellen in Niederösterreich täglich mit den aktuell gültigen Preisen. Die...

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Niederösterreich auf MeinBezirk.at/Niederösterreich

Neuigkeiten aus Niederösterreich als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Bezirksblätter auf Facebook: MeinBezirk.at/Niederösterreich

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Niederösterreich und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.